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Begriffsgeschichte: Elite

Im Bergdorf Brontallo im Tessin traf sich die Gruppe „Arbeit an Europa“ und beschäftigte sich mit dem Begriff „Elite“.

Im Bergdorf Brontallo im Tessin traf sich die Gruppe „Arbeit an Europa“ und beschäftigte sich mit dem Begriff „Elite“. Die Zusammenkunft im Protokoll:

Begriffsgeschichte

  • Heute: allgegenwärtiger Begriff im Alltag
  • Ursprünglich: französischer Begriff, entsteht im 17. Jh., von lat. eligere; im Sinne von: das Auserwählte, das Bessere
  • zunächst verwendet für hochwertige Waren (vor allem Stoffe), dann allmählich für soziale Zusammenhänge
  • während der franz. Revolution sind élites: Gruppen, die ihre Privilegien anders als Adel und Klerus selber verdient haben
  • Im militärischen Bereich: Eliteeinheiten
  • Heute: Spitzenpositionen in Wirtschaft& Gesellschaft
  • Gleichzeitig: sind Eliten ein wichtiges Analysefeld der Soziologie
  • Es gibt verschiedene soziologische Termini zur Bezeichnung von unterschiedlichen Formen von Eliten wie: Macht-Elite; Reserve-Elite, Wirtschafts-Elite etc.
  • Eliten-Skepsis seit den 70er Jahren; in der Folge der 68er
  • Heute: Eliten-Begriff wieder rehabilitiert; gerade in der Wissenschaft ein Auszeichnungskriterium

Aus der Elitesoziologie

  • Wichtig und einflussreich war beispielsweise Vilfredo Pareto (1848-1923): Formulierte Fragen nach Funktion, Formierung und Reproduktion von Eliten, die heute noch zentral sind
  • (Auswahl von) Kernfragen aktueller Elitesoziologie: Wer ist Elite? (numerisch, phänomenologisch), soziale Herkunft von Eliten, Karriereverlauf, persönliche Merkmale, Verhaltenspsychologie, Gender, elitespezifisches Selbstbewusstsein, Zuordnung zu einer Power-Structure, Netzwerke, Arbeitsweise und Kommunikation, Repräsentativität, Interessensrepräsentativität, Legitimität, Prestige
  • Aber nicht: Eliten im Sinne einer Genie-Ästhetik
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Diskussion

  • Wichtig ist die Unterscheidung zwischen Selbstbeschreibung (gegen Adel und Bauern etc.) und Elite als kennzeichnendem Begriff
  • (Selbst)Verständnis davon, was Elite ist – und entsprechende Selbst- und Fremdbezeichnungen – sind einem historischen Wandel unterworfen. Ein gutes Beispiel dafür sind antike Eliten: griechische Eliten (5. Jh. v. Chr.) nennen sich selber aristoi (die Besten), spätantike, frühchristliche Eliten (5. Jh. n. Chr.) bezeichnen sich als pars melior humani generis (der bessere Teil der Menschheit). Gemeint sind sehr unterschiedliche Personengruppen in kaum vergleichbaren politischen Kontexten. Der Blick auf antike Eliten lehrt außerdem, dass es parallel (also gleichzeitig) sehr verschiedene Elitenfelder geben kann (Politik, (Land)Wirtschaft, Religion etc.), deren Mitglieder Teil mehrerer Eliten sein können, aber nicht immer sind. Gegenstand aktueller Untersuchungen antiker Eliten ist vor allem die Frage, wie und ob sich Kapitalien (im Sinne Pierre Bourdieus) eines Feldes auf ein anderes übertragen ließen (wie nützlich waren z.B. klassische Bildung und materielle Ressourcen für eine politische Karriere?) und welche Strategien des Transfers dieser Kapitalien auf folgende Generationen erfolgreich waren.
  • In historischen Gesellschaften lässt sich immer wieder – genau wie heute – eine Scheu ausmachen, mit Status umzugehen: Eliten formulieren/verspüren immer wieder einen Zwang, Nähe, Zugänglichkeit etc. zu suggerieren. Warum ist das so?
  • Man sollte unterscheiden zwischen versteckten/nicht zugänglichen/im Hintergrund agierenden und öffentlichen, repräsentativen oder repräsentierenden Eliten (wie z.B. demokratisch gewählten PolitikerInnen)
  • Zentrale Kategorie für alle Formen von Eliten: Einfluss
  • Sind Leistungseliten (heute in Deutschland) ein Mythos?
  • Elite-Sein bedeutet nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten
  • Es gibt – in der Gegenwart in Europa – verschiedene Einflussgruppen (Eliten), von denen gewisse sozial durchlässiger sind (z.B. politische) und solche, in denen Herkunft (und Erbschaft) viel wichtiger ist.

Bildung

  • Ausgangspunkt: Michael Young: The Rise of the Meritocracy (1958) mit der These: Macht, Erfolg und Reichtum sollten verteilt werden aufgrund von Leistung, nicht von Geburt
  • Bildung gilt dabei als Proxy für Talent und Leistung
  • Problem, mit dem sich Young auseinandersetzte: Es wird immer schwieriger, in die Elite einzutreten (obwohl es keinen Automatismus gibt)
  • Geschichte: Im späten 18. Jh.: Entwicklung des modernen Staates mit Schulen, um Experten auszubilden, die diesen Staat verwalten
  • 19. Jh.: 2. Industrielle Revolution: Expertise wird viel wichtiger (Firmen werden nicht mehr von Söhnen der Patrons geleitet usw.)
  • in England zu dieser Zeit: red-brick Universitäten (science and technology)
  • Oxbridge war zu dem Zeitpunkt gar nicht so wichtig; viel eher: Public Schools
  • Public School reichte als Netzwerk und Prestigeschule
  • Erst ab dem 20. Jh.: Training der Eliten durch Universitäten.
  • Neuer Konsens: Eliten sollen durch Bildung demokratisiert werden
  • In den USA: von Anfang an klar, dass es bessere und schlechtere Universitäten gibt.
  • In Deutschland: gibt es diesen Unterschied zwischen Bildungsinstitutionen (in der Theorie) nicht, und damit auch nicht die Entscheidung, wem die beste Bildung zusteht.
  • Zulassung zu Bildung: Frankreich: inhaltlicher Test; Amerika: Scholastic Attitude Test Korrelation des Einkommens der Eltern und performance von SATs
  • Frankreich: von 450 000 Abiturienten schaffen es nur 36 000 in die Classen préparatioire, 10 000 an die grande école.
  • Zentrale Frage: Wann findet die Selektion statt?
  • USA: sehr meritokratisch, aber Problem: wenn Willen, Energie etc. von der Herkunft abhängig ist. Und: Grundschule von Steuern bezahlt
  • Hintergrund der Eltern entscheidet über Qualität der primären Ausbildung.
  • Meritokratisches Rekrutieren: ursprüngliche Hoffnung: bessere soziale Kohäsion; Resultat aber: „Testocracy favours candidates from an élite background.“
  • In England heute: auch kulturelle Eliten besuchen die besten Schulen
  • Bildungsglobalisierung: formt sich eine neue, international ausgebildete Elite?
  • PPE- Phänomen: Bildung ist ein Sticker, aber eigentlich geht es um Netzwerke

Diskussion 

  • Was ist der „Sticker“ in Deutschland? Jura? Obwohl es relativ „technisch“ ist?
  • Scheinbar europaweites Problem: spezialisierte Kaderschulen, die kein kritisches Denken fördern
  • wichtig in Deutschland: Studienstiftung, Rotarier etc.
  • Klüngel in Deutschland?: Rotary, Adelsclub  Habitus wird geschult
  • Eintritt in diese Gruppen: Empfehlung/Vorschlag
  • Ähnliches Phänomen: Soho-Haus
  • Ist Rotary etc. unzeitgemäß?
  • Wie werden Eliten im Internet geschaffen?
  • Wie erfolgreich sind „klassische“ Eliten wie z.B. Harvard-Absolventen in einem internationalen Rekrutierungssystem?
  • Risiko: Wer ein gutes Auffangnetz hat, kann viel mutiger sein bei wegweisenden Lebensentscheidungen.
  • Schweiz funktioniert im europäischen Vergleich anders, die Wertschätzung des dualen Bildungssystems ist viel höher (geringere Maturaquote, andererseits: stark ausgeprägte anti-akademische Diskurse)
  • Im Wandel in Deutschland?
  • Offene Fragen zum Schluss: Wie groß ist die Prägung des Elternhauses? Der Herkunft? Von Vorbildern?

Gramsci/Tocqueville/Ratzinger

  • Gramsci: hat mit dem Begriff Hegemonie reüssiert 
  • Gruppe muss die Zustimmung zu einem gesellschaftlichen Projekt gewinnen

Einige seiner Kernthesen:

  • Eine Elite muss immer Konsens schaffen; Gewalt alleine reicht nicht zum Erhalt ihrer gesellschaftlichen Position
  • Zur Hegemonie wird geführt, zum Konsens erzogen
  • Eine wichtige Gruppe in diesem Komplex: die Intellektuellen
  • Fühlen sich meistens den Klassen enthoben, aber alle Klassen bringen ihre eigenen Intellektuellen hervor
  • Intellektuelle sind wichtig, um gesellschaftlichen Konsens herzustellen; sie arbeiten entsprechend den Machthabern zu
  • Intellektuelle sind dann „Funktionäre des Überbaus“
  • Kirche: typischste Form der organisierten Intellektuellen
  • (Wichtiger Hintergrund: Gramscis Betrachtung geht aus einem revolutionär kommunistischen Denken hervor)
  • „führen“ funktioniert bei ihm: durch Zustimmung der Bevölkerung zu den Ideen, die lanciert werden (im Gegensatz zu „herrschen“)
  • Alexis de Tocqueville (1805-1859): Kernfragen: Wie sind demokratische Prozesse in Amerika möglich, wo die Ordnung – anders als in Frankreich – nicht auf einem feudalen Wesen gründet?
  • Wie kommt es dann zu einer Macht – oder einer Tyrannei – der Mehrheit?
  • Und: inwiefern kann Mehrheit tatsächlich eine höhere Funktion von Wissen und Wahrhaftigkeit schaffen?
  • Befürchtung: Feudalismus könnte über einen Geldadel zurückkommen und so zu einer neuen feudalen Ordnung führen
  • Ähnliche Fragen stellt sich später Max Weber: Wann ist die Machtfülle von Beamtentum und Bürokratie – die eine Eigendynamik entwickelt und zu einer Form von uncharismatischer Herrschaft führt – zu groß?
  • Hannah Arendt fragt an diese Diskussionen anschließend: Wie können wir Machtmöglichkeiten von vornherein eingrenzen?
  • Joseph Ratzinger: stellt die Legitimierungsfrage: inwiefern wird der demokratische Prozess ein Leerlauf, wenn er absolut gestellt wird?
  • Und: inwiefern kommen demokratische Prozesse ohne Wahrheitsansprüche aus?
  • Pilatus, so Ratzinger, habe die Frage nach Macht von der Frage nach Wahrheit getrennt

Diskussion

  • Beobachtung: Politische Systeme (z.B. die EU), in der „Bürokraten/Technokraten“ über viel Macht verfügen, fällen häufig progressivere (elitäre?) Entscheidungen – direkte Demokratien (z.B. die Schweiz), in denen „der demokratische Prozess absolut gestellt wird“, sind langsamer/konservativer (Frauenstimmrecht, Atomausstieg, Migrationsthemen etc.), weil einzelne Gruppen, wie Gramsci vorschlägt, die Zustimmung für gesellschaftliche Projekte mühsam gewinnen müssen. Diese Zustimmung ist dann aber viel breiter abgestützt und entspricht einem lange diskutierten, gesellschaftlichen Konsens – aber kommt auch häufig gar nicht zustande. (Darum ist die CH z.B. nicht Mitglied der EU  Es ist keiner führenden intellektuellen Gruppe/Elite gelungen, die Mehrheit von diesem Projekt zu überzeugen.)
  • Mehrheitsregime schützen Minderheitsinteressen weniger gut, als technokratische Regierungen, die sich – wie beispielsweise Mario Monti – vor allem über ihren hohen Grad an Professionalität und ihr Wissen ( Bildung) legitimieren
  • Steigerung: Ist es die Diktatur, die u.U. Minderheiteninteressen am besten durchsetzen kann, weil nicht um eine Entscheidung gerungen wird?
  • Problem: scheinbar universelle Akzeptanz von Legitimation von Regierungen über outcomes (aber was sind gute outcomes?)
  • Wichtig war für Gramsci auch: Durchbruch des Systems: Auflösung von Herrschaftsverhältnissen/Ablösung von Eliten; es gibt immer wieder neue Eliten; Utopie bleibt aber: Gesellschaft ohne Ungleichheit
  • Im Unterschied zu den politischen Verhältnissen zurzeit Gramscis erlebt Europa in der Nachkriegszeit sehr wenig Zirkulation der Eliten und keine Ansprüche, Systeme neu zu denken
  • Führen die erstarkenden rechten Parteien (AfD, Front National etc.)  zu einer neuen Form von Diskussionen über den Zustand der Verfassungen?
  • Wie würde sich Gramsci heute positionieren?
  • Wie viel Dissens braucht eine Demokratie?
  • Verbünden sich bald wieder die Faschisten mit den Anarchisten gegen die Demokratie?
  • Gibt es eine aktuelle Konsenssehnsucht in der Parteilandschaft Europas?
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Elite als ästhetisches Phänomen

  • Welche Rolle kann eine bestimmte Gruppe im ästhetischen Bereich spielen?
  • Ronald Syme: The Roman Revolution (1939): „In all ages, whatever the form of government, be it monarchy, republic or democracy, an oligarchy lurks behind the facade.“
  • Peter Sloterdijk (vor ein paar Wochen): Demokratie ist eine Fehlbezeichnung für Strukturen der Machtausübung, die man sofort verwerflich fände, wenn man sie bei ihrem wahren Namen riefe: Oligokratie, Fiskikratie, Mobokratie, Phobokratie.
  • These: Elite ist im „Raum des Ästhetischen“ etwas Gutes, um Vergangenheit zu bewahren und Fortschritt zu bewirken:
  • 3 Beispiele:
  • Maecenas: Ritter, der aber kein Amt wollte: Die Freundschaft zum Kaiser war ihm wichtiger. Wird von diesem beauftragt, diffizile Verhandlungen zu führen und wählt als Begleitung – überraschend – Dichter aus. (Vergil, Varius Rufus, Plotius Tucca und Horaz)
  • war sehr empfänglich für Extravaganz
  • und hat eine neue Form von Mäzenatentum eingeführt, förderte einen jungen Kreis sich immer wieder treffender Dichter
  • auch Augustus traf diesen Kreis immer wieder – um Maecenas entwickelte sich ein Begegnungsraum zwischen politischer und musischer Welt
  • Unterstützung der Dichtkunst war aber für den Kaiser auch strategisch sehr wertvoll à la Gramsci: Intellektuelle, die eine herrschaftssichernde Funktion einnehmen (berühmtestes Beispiel ist Vergils Aeneis)
  • 2. Beispiel: George-Kreis: ab 1890: lockere Gruppe um ihn und seine Zeitschrift „Blätter für die Kunst“ gegründet; 1910-20er Jahre: größerer Einfluss auf die akademische Jugend in Deutschland
  • Stefan George war Mittelpunkt der Gruppe, wurde als „Meister“ und charismatischer Führer von seinen Anhängern verehrt.
  • hat nur Leute veröffentlicht, die seine eigenen Gedichte schön, charismatisch und wirkungsvoll fanden
  • der Kreis um ihn war sehr exklusiv und vor allem von Männern dominiert
  • er hatte einen rituell-kultischer Charakter, mit dem Ziel, den deutschen Geist auf neue Weise zu interpretieren und bewahren
  • Pfingsttreffen in Heidelberg 7.-9. Juni 1919: Konstituierung des Kreises, der „Jünger“ von George
  • Der einflussreiche Mediävist Ernst Kantorowicz schreibt gewissermaßen unter Anleitung von George die Biographie des deutschen Staufer-Kaisers Friedrich II.
  • Durch die Inspiration eines Kreises entsteht so ein wissenschaftliches Werk
  •   Zusammenfassung: die ästhetische Erfahrung und bedingungslose Anerkennung Georges waren entscheidend für die Aufnahme im Kreis, es folgte die Gründung einer verbindlicheren Gruppe (die ein exklusives Kollektivgefühl bestärkt hat und dazu führte, dass die Werke und Gedanken der Jünger sich gegenseitig beeinflusst haben.)
  • George-Kreis zog sich durch ganze Uni-Kreise
  • zerfällt aber mit dem Erstarken der Nazis
  • Das elitäre Denken zeigt sich hier in einer rituellen Praxis, z.B. gemeinsames zitieren von Texten  Auslösung eines sehr emphatischen Kultur- und Geschichtsbegriff
  • Petrarca-Preis: gegründet von Hubert Burda: Wichtiger, reicher Medienmogul; deutscher Murdoch, 1975-2014: für deutsche Dichter und Übersetzer; prestigereiche Jury, die Burda aber sonst nicht unbedingt nah waren
  • Ziel der Preisverleihung nach Burda: Stimmen zu fördern, die nationale und regionale Kulturen Europas versprachlichen
  • Verleihungen in Italien und Frankreich an Orten, an denen Petrarca lebte
  • Auseinandersetzung mit dem Werk des Preisträgers
  • Burda wurde viel kritisiert, Tenor: Geld in Verbindung mit „Elite“ ist problematisch, Geist und Geld noch viel schlimmer
  • Fazit: Kunst ist immer das Werk einzelner, aber zur Inspiration, Verbreitung und Verstärkung ist die Anwesenheit einiger weniger von grossem Vorteil und kann Wirkung erzielen:
  • Elitäre Gruppe als Ausweis von besonderer Radikalität: die Gruppe, die das Werk schützt und absichert
  • Inspirationsfunktion – initiieren, inspirieren, als Form von Laboratorium neuer Ideen funktionieren
  • Wirkungsfunktion: Unterstützung durch eine elitäre Gruppe eines Namens, eines Themas, eines Programms durch die Fürsprache einiger Einflussreicher

Diskussion:

  • Wie lautet(e) die Selbstbeschreibung der hier vorgestellten Eliten?
  • Alleine schon durch eine gewisse Sprache, Bildung etc. wird eine Form von Abgeschlossenheit hergestellt
  • Elite als Geheimwissen
  • Was ist Ästhetik? hier: literarische Produktion
  • Lyrik: es gibt einen Elitarismus durch Lyrik, die viele nicht anspricht und nur mit sich selbst kommuniziert; diese (häufig „linken“) Eliten haben paradoxerweise trotzdem einen ausgeprägten Anspruch, politische Diskurse mitzubestimmen
  • Wichtiger Antrieb elitärer Gruppen könnte historia sein, also das Bedürfnis, Geschichte auf eine Art zu behandeln, dass sie direkt mit uns etwas zu tun haben soll und wirkt.
  • Wie gestaltet sich heute die Rolle von Mäzenen? Wie sollte sie sein?
  • Brüssel ist ein wichtiger Mäzen; fördert allerdings vor allem Individuen (individuelle Projekte). Es gibt aber wenig Gruppenbildungsförderung
  • Welchen Einfluss können so kleine Gruppen ausüben? Inwiefern sind diese geförderten Gruppen dann prägend für die Zeit?
  • Tragen sie – und wenn ja wie – zur Kanonisierung von Ideen in der Politik, an Universitäten und im Kulturbetrieb bei? Beispiel: Cicero: 100 beste Intellektuelle…
  • Eliten gibt es in unterschiedlichen Sphären; dort gibt es auch unterschiedliche Rekrutierungswege
  • Führt Wagnis und Risiko zu Einfluss?
  • Haben wir hier nicht eher über Avant-Garde statt über Elite geredet?
  • Ist Elite personengebunden?
  • Es muss in der Kunst einen Elitenbegriff geben, damit etwas Neues entstehen kann

Brontallo, Tessin, Schweiz (30. Juni- 02. Juli 2017), aufgezeichnet von Sarah Bühler.

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